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Deutsches Gebetbuch. Handschrift auf Pergament, um 1578. Deutsches Gebetbuch. Handschrift auf Pergament, um 1578. Deutsches Gebetbuch. Handschrift auf Pergament, um 1578.
Los 347
Kategorie Manuskripte Autographen
Gebetbuch. - Hierinnen seint schöne Ausgezogne vnd Christliche Gebette begriffen. Deutsche kalligraphische Handschrift auf Pergament. Wohl Nürnberg, ca. 1578.
152 x 94 mm. 22 Bll. Lagen: 16, 2-54. Schrift mit schwarzer und roter Tinte von kalligraphischer Hand (vorletztes Bl. leer). Fraktur mit Initialen im Stil Johann Neudörffers d. Ä., Vignetten und Schlusszüge in Maureskenform, Einfassungen aus Flechtwerk.
Enthält Morgengebete, Gebete um Vergebung der Sünden, um Verleihung der Gnade, Gebete vor und nach der Predigt, vor dem Empfang des Abendmals, Gebete um den ewigen Frieden.
Platteneinband mit Rauschelprägung. Brauner Kalbsledereinband über Pappe mit drei echten und zwei falschen Bünden, die Deckel mit Prägung von einer Rollwerkplatte (130 x 75 mm), eingefasst von einer Kandelaberrolle, beide mit Rauschel-Vergoldung, in den Rückenfeldern ebenso vergoldete Blattwerkstempel.
Im vorderen Spiegel Besitzeintrag des "Bartholomeus Furleger" (Fürleger), datiert 1579, auf dem letzten Blatt verso der Namenszug des Paulus Conrad Fürleger. - Beide stammen aus dem ehrbaren Geschlecht der Fürleger in Nürnberg, beim genannten Paulus handelt es sich möglicherweise um den Nürnberger Kaufmann Paulus Fürleger d.Ä. (1530-1604).

(Einband stärker abgegriffen mit kleineren Bezugsverletzungen, das Rauschelgold stark oxidiert. Innengelenke in jüngerer Zeit ausgebessert. Pergament mit teils mäßigen Fingerspuren, am unteren Schnitt teilw. kl. Nagespur.)

Qualitätvolle Schreibmeister-Handschrift, warscheinlich in Nürnberg vor 1579 (Besitzeintrag) entstanden. - Der interessante Einband trägt eine rauschelvergoldete Platte und eine Kandelaberrolle, wie sie in ähnlicher Form auf einem wohl früheren Einband (Breslauer Kat. 104/I, 34, Arnim/Schäfer Nr. 46) auftaucht, der von Vorbesitzern einem anonymen Dresdener Einbandkünstler von 1554 zugeschrieben wurde. Eine spätere Platte in ähnlicher Grundform verwendete nach Schunke der Tübinger "Meister des Jacob Andreä" um 1594 (vgl. Arnim/Schäfer Nr. 70).
Schätzpreis € 1.800
Zuschlag € 2.400