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Charles Meryon. La Morgue. 1854. Radierung. Delteil 36 IV (von VII).
Los 42
Kategorie Sonderkatalog Graphik
Künstler CHARLES MERYON
CHARLES MERYON
Paris 1821 - 1868 Charenton-Le-Pont

La Morgue. 1854

Radierung mit Kaltnadel auf Bütten. Plattengröße 23 x 20,7 cm, Blattgröße 27,5 x 24 cm. Delteil 36, IV. Zustand (von VII; mit der Kursivunterschrift); Ecke 22; Schneiderman 42 IV (von VII).

Provenienz: C.G. Boerner, erstanden 1980.

Weiße Ränder wenig druck- und ätzfleckig; rückseitig unauffällige Montagereste.

"This scene features not only buildings of interest to Meryon, but also a miniature melodrama. In the lower left of the plate, a body has been pulled from the river and is being taken to the mortuary, while the crowd watches from atop the wall. The mortuary was located on the Ile de la Cité." (Schneiderman, S. 87)
"Er [Meryon] dämonisiert nicht die Stadt, sondern sie ist ihm dämonisch. Er radiert nur, was er in ihr sieht und spürt, nicht was er in sie hineinlegt. Den 'noir diablotin, malicieux mutin' hatte er wohl an lebendiger Seele erfahren. Zu Baudelaire machte er einmal davon eine Andeutung, als er mit ihm über seine Radierung La Morgue sprach. Es ist ein schreckhaftes Bild. An irgend einem alten Kai stehen ein paar alte Zinshäuser. Sie sind in grelles Mittagssonnenlicht getaucht, wie die bleiche Haut Ertrunkener leuchten ihre angefressenen Mauern. Die ganze Luft riecht geradezu nach Schrecken und Vorstadtdramatik. Wie an den Fenstern die schmutzige Wäsche, hängen die Menschen an den Brüstungen herum und schauen der marionettenhaften Szene am Ufer zu, wo eine Leiche geschleppt wird." (Goesta Ecke, Charles Meryon, o.J., S. 15)
La Morgue gehört zu Meryons Hauptblättern, hier in brillantem, leuchtend klarem Abdruck.
Schätzpreis € 4.500
Zuschlag € 6.000