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A. G. F. Rebmann: Empfindsame Reise nach Schilda. Leipzig 1793. A. G. F. Rebmann: Empfindsame Reise nach Schilda. Leipzig 1793.
Los 871
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Rebmann, Andreas Georg Friedrich
[Rebmann, Andreas Georg Friedrich]: Empfindsame Reise nach Schilda. Leipzig: Wilhelm Heinsius 1793. 17,5 x 10,8 cm. Mit gest. Frontispiz, gest. Titel und 4 großen Textkupfern. 191 SS. Schlichtes HLdr., unbeschnitten.

(Gering gebräunt, teils wenig alters- und gebrauchsfleckig).

Goed. V, 547, 6, 3. Kawa 8. Hayn/Got. VI 404. Rümann 905. Wolfstieg 41579. - Erste Ausgabe. - „Satire auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse. Aktualisierung von Episoden aus dem Lalebuch, damit Anknüpfung an einen ähnlichen Versuch von Johann Gottlob Schulz: Die neuen Schildbürger oder Lalenbuch in den Tagen der Aufklärung ... Nürnberg 1791" (Kawa). Rebmann (1768-1824) gilt neben Forster als einer der bedeutendsten deutschen Jakobiner. Seine Entwicklung vom aufgeklärten Publizisten über den reformerisch gesinnten Satiriker bis zum Volkstribun zeigt exemplarisch die Situation der deutschen Intelligenz im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. Nach seiner Promotion war er ab 1789 als Prokurator in Erlangen tätig. Als Verfechter der Prinzipien der Französischen Revolution wie der Menschenrechte entlassen, wandte er sich der Publizistik zu und war nach 1792 wiederholt zur Flucht gezwungen, Redakteur und Herausgeber verschiedener politischer Zeitschriften (u. a. ‚Das neue graue Ungeheuer') in Dresden, Erfurt, Altona und Paris. Nach der Annexion des Rheinlandes durch Frankreich wurde Rebmann 1797 Richter am Kriminalgericht zu Mainz, wo er 1803 den Prozess gegen die berüchtigten Räuber Johannes Bückler (Schinderhannes) und Damian Hessel führte. Im Jahre 1810 wurde er Präsident des kaiserlichen Gerichtshofs zu Trier. Nach dem Sturz Napoleons wurde er in den Justizdienst Pfalzbayerns übernommen und war zuletzt Oberpräsident des Appellationsgerichtshofs in Zweibrücken.
Schätzpreis € 400