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H. v. Kleist u. A. H. Müller (Hrsg.), Phöbus. Erster Jahrgang,  Erstes (-zwölftes) Stück (alles). Dresden 1808. H. v. Kleist u. A. H. Müller (Hrsg.), Phöbus. Erster Jahrgang,  Erstes (-zwölftes) Stück (alles). Dresden 1808.
Los 179
Kategorie Sammlungskataloge
Autor Kleist, Heinrich v., und Asam H. Müller (Hrsg.)
Kleist, Heinrich v. - Phöbus. Ein Journal für die Kunst. Hrsg. von Heinrich v. Kleist und Adam H. Müller. Erster Jahrgang, erstes (- zwölftes) Stück [alles]. 9 Hefte in 1 Bd. Dresden: Selbstverlag (Stücke 1-6) und Walthersche Hofbuchhandlung (ab Stück 7), 1808; Druck: Carl Gottlob Gärtner. 24,5 x 18,5 cm. Mit 7 Kupfertafeln, gest. von Gottschick nach Carstens, Hartmann, Kügelgen u.a. (I:) 56 SS., 1 Bl.; (II:) 47 SS., 1 nn. S.; (III:) 55 SS., 1 nn. S.; (IV/V:) 107 SS., 1 nn. S.; (VI:) 47 SS., 1 nn. S.; (VII:) 46 SS.; (VIII:) 47 SS., 1 nn. S.; (IX/X:) 89 SS
Mod. handgebundenes grünes Maroquin mit Rs. und Filetenverg.; in veloursledergefütterter grüner Maroquinkassette mit Rs. und Filetenvergoldung.

(Stellenw. geringe Fingerspuren und leicht stockfleckig oder schwach gebräunt).

Goed. VI, 100, 3. Sembdner 4. Kirchner I, 4699. Diesch 1479. Bobeth, Zeitschriften d. Romantik, S. 167-193. - Originalausgabe einer der bedeutendsten Zeitschriften der Romantik, die komplett wie hier zu den größten Seltenheiten der deutschen Literatur gehört. - Mit zahlreichen Erstdrucken der Herausgeber sowie von Novalis, Fouqué, Wezel u.a. - Enthält von Kleist: Fragment aus Penthesilea, Der Engel am Grabe des Herrn, Epilog, Die Marquise von O. ..., Die beiden Tauben, Fragmente aus Der zerbrochene Krug, 2 Fabeln, Fragment aus Robert Guiskard, 24 + 20 Epigramme, 2 Fragmente aus Das Käthchen von Heilbronn, Teil I einer angekündigten, aber nicht gedruckten Fortsetzung von Michael Kohlhaas, Kleine Gelegenheitsgedichte, Der Schrecken im Bade. Von Novalis stammen die Gedichte: An Dorothee, M. und S., Zur Weinlese. - Daneben Beiträge von Madame de Staël, A. Öhlenschläger, Graf von Löben und zahlr. ästhetische und literaturgeschichtliche Aufsätze von Adam Müller.
"Die Hauptursache für die Kurzlebigkeit des Phöbus ist bei den Herausgebern selbst zu suchen. Daß beide keine gebornen Journalisten und Redakteure waren, zeigt die ganze Anlage des Unternehmens. Kleist war in erster Linie Dichter, verfiel aber dem Schicksal der meisten Genies, von ihrer Zeit nicht verstanden zu werden. Die neue Zeitschrift sollte ihm dazu dienen, das Publikum für seine Werke zu gewinnen. Inwiefern er durch die Fragmentform gerade das Gegenteil erreichen mußte, ist schon dargelegt worden [a.a.O., S. 173-178]. Der Stil seiner Erzählungen war dem Publikum noch zu neu und der Stoff der "Marquise von O..." geradezu anstößig. [...] Das alles aber hätte die Leserwelt nicht so abgestoßen wie der unwürdige Epigrammstreit, den er in überschäumendem Groll gegen Goethe und das Publikum eröffnete" (Bobeth, S. 190f.).
Schätzpreis € 20.000
Zuschlag € 18.000