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J.W.v. Goethe, Zur Farbenlehre. 2 Textbde. und 1 Tafelband. Tübingen 1810. J.W.v. Goethe, Zur Farbenlehre. 2 Textbde. und 1 Tafelband. Tübingen 1810.
Los 107
Kategorie Sammlungskataloge
Autor Goethe, Joh. Wolfg. v.
Goethe, Joh. Wolfg. v.: Zur Farbenlehre. 2 Bde. Tübingen: Cotta 1810. 19,9 x 12 cm. XLVIII, 654 SS. + XXVIII, 757 SS. HLdr mit Rs. u. Rv.
Dazu [ders.]: Erklärung der zu Goethes Farbenlehre gehörigen Tafeln. Mit eingebunden: "Anzeige und Uebersicht des Goethischen Werkes zur Farbenlehre". O.O. u. J. 22,9 x 17,3 cm. Mit 17 gest., meist kol. Tafeln (gezählt I - XVI + IIa; in Format und Papier unterschiedlich). 24, 12 SS. Pp. m. Rs. u. Rv.

(Gering berieben, Ecken bestoßen. Innen nur wenige Alters- und Gebrauchsspuren. Die 'Erklärung berieben, Kapitale und Gelenk minimal bestoßen. Auf vorderem Innendeckel, fliegendem Vorsatz und Titel Rostspuren einer Büroklammer. Textteil l. gebräunt und wenig stockfleckig, Tafeln m. wenigen Gebrauchsspuren an den Rändern).

(1) Hagen 347. Schmid, Goethe und die Naturwissenschaften, 55, 56. Goed. IV/3, 583, 46a. - Erste Ausgabe. - Goethe entschloss sich in Italien zu den Studien zur Farbenlehre, angeregt durch die farbenprächtigen Gemälde der Renaissance und dem blauen Himmel im Süden. Er spürte, "daß man den Farben, als physischen Erscheinungen, erst von der Seite der Natur beikommen müsse, wenn man in Absicht auf Kunst etwas über sie gewinnen wolle". Er arbeitete über zwei Jahrzehnte daran. Die Farbenlehre gilt als seine geschlossenste und umfangreichste, aber auch problematischste naturwissenschaftliche Arbeit.
(2) Hagen 348b und c. Schmid. 77. Siehe auch Schmid, Schicksal einer Goetheschrift, ab S. 6 ff. - Beim vorliegenden Druck der "Erklärung" handelt es sich um einen von Schmid beschriebenen unberechtigten Nachdruck der Geistingerschen Buchhandlung in Wien um 1812. Die Merkmale, welche Schmid zur Unterscheidung des Geistinger'schen Nachdruckes und der Cotta'schen Originalausgabe beschreibt, finden sich alle in unserem Exemplar wieder (siehe ebd., ab S. 20 ff.). Leider hat die Forschung diesen unberechtigten Nachdruck erst sehr spät (nämlich durch Schmid) entdeckt. Hierzu ebendieser in 'Schicksal einer Goetheschrift': "Rechtmässiger Druck und Nachdruck! Man griff in dem Zeitraum von einundeinviertelhundert Jahren mindestens ebenso oft zu jener täuschend ähnlichen, der fehlerhaften Ausgabe Geistingers in Wien, wie zu der echten Cottaschen. Immer wähnte man die rechtmässige vor Augen zu haben. Als aber der Grund zu allen gereinigten Neuausgaben bis hin zur Gegenwart gelegt werden sollte, das heisst, als die sogenannte Hempelsche Ausgabe von Goethes Werken von 1878, alsdann die Weimarer Sophienausgabe von 1894 erschienen, gab unglücklicherweise just der Geistingersche Druck die Vorlage ab, an deren Gültigkeit zu zweifeln bisher niemand einen Anlass gefunden hat."
Schätzpreis € 1.500
Zuschlag € 2.700