Los
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Kategorie
Manuskripte Autographen
Stammbuch des Studenten Thomas Rorarius (Rorer?) aus Lauingen. Ingolstadt 1598. - Weiterverwendet bis 1675 als Notizbuch für deutsche Spruchweisheiten.
138 x 96 mm. 171 Bll., davon 44 leer. Mit ca. 39 Einträgen von Kommilitonen aus Ingolstadt, dabei 20 qualitätvolle Wappen des Stammbuchhalters und teils adeliger Inskribenten in goldgehöhten Deckfarben. Auf den ehemals leeren Seiten finden sich von mehreren Händen aus den Jahren 1630-1645 ca. 200 deutsche Sprichwörter, Spruchweisheiten, Lieder und Emblemverse, ab 1675 von anderer Hand Eintragungen frommen Inhalts. Drei der Emblemverse sind mit Zeichnungen in Blei oder Rötel illustriert, eine Dichtung mit einem Totenkopf in Federzeichnung.
Blindgepr. dunkelbraunes Kalbsleder auf vier Bünden, die Deckel mit Rahmen aus Bordüre und Streicheisenlinien sowie Eckfleurons, zentral ovale Medaillons mit Schlingbanddekor und Arabesken, vorn die Initialen des Stammbuchhalters "T R L".
(Einband restauriert, Rücken erneuert unter Verwendung des OrBezuges, Schließbänder verloren, Vorsätze erneuert. Innen teils starke Gebrauchsspuren. Die Einträge unter den Wappen oft verblichen oder berieben und teils kaum oder nur schwer lesbar).
Klose CAAC, S. 199, 98.ROR.THO. - Unter den Inskribenten mit Wappen, die wohl sämtlich im Jahr 1598 mit Thomas Rorarius an der Universität von Ingolstadt eingeschrieben waren, finden sich z.B.: Hans u. Eino von Kolowrat; Georg, Christoph u. Hector von Wiesenthau; Tycho Langhe; Willibald Müllner von Zweiraden; Hans Michael u. Abrecht Ernst von Rechberg; Wilhelm Ludwig, Philipp Christoph u. Adolph Wilhelm Echter von Mespelbrunn; Hans von Brandt; Georg u. Johannes Philipp Hundt zu Lautterbach; Philipp von Helmstatt.
Besondere Bedeutung bekommt das Stammbuch durch die später eingetragene Sammlung von deutschen Spruchweisheiten, Rätseln und Derbheiten, z.B. "Durch Fisch- und Vogelfangen, ist manchem Studenten sein Kunst vergangen", "Ain Schreiber ohne List, Ain Paur ohn ein Mist, Ain Edelmann ohne geldt. Dat sind die verächtlichsten Leute auf der welt", "Richter, richt recht, Gott wais du bist nur ein khnecht. Richt nicht auf die erste Clag, Hör zuvor was der andere sagt ...", "Gottes Gnadt und gsunden Leib, Ein schweres Pferdt und ein Weib, Ungarisch geldt und guetten Wein, erfrischt das Junge Herze mein", "Wann ain Henne kräht vor ainem Hahn, und ain Weib regiert vor ainem Man, ain solche Henne soll man braten, ain böses Weib mit Prügeln beraten, Der Man soll sich auch halten eben, und zum zorn kein ursach geben", etc.
138 x 96 mm. 171 Bll., davon 44 leer. Mit ca. 39 Einträgen von Kommilitonen aus Ingolstadt, dabei 20 qualitätvolle Wappen des Stammbuchhalters und teils adeliger Inskribenten in goldgehöhten Deckfarben. Auf den ehemals leeren Seiten finden sich von mehreren Händen aus den Jahren 1630-1645 ca. 200 deutsche Sprichwörter, Spruchweisheiten, Lieder und Emblemverse, ab 1675 von anderer Hand Eintragungen frommen Inhalts. Drei der Emblemverse sind mit Zeichnungen in Blei oder Rötel illustriert, eine Dichtung mit einem Totenkopf in Federzeichnung.
Blindgepr. dunkelbraunes Kalbsleder auf vier Bünden, die Deckel mit Rahmen aus Bordüre und Streicheisenlinien sowie Eckfleurons, zentral ovale Medaillons mit Schlingbanddekor und Arabesken, vorn die Initialen des Stammbuchhalters "T R L".
(Einband restauriert, Rücken erneuert unter Verwendung des OrBezuges, Schließbänder verloren, Vorsätze erneuert. Innen teils starke Gebrauchsspuren. Die Einträge unter den Wappen oft verblichen oder berieben und teils kaum oder nur schwer lesbar).
Klose CAAC, S. 199, 98.ROR.THO. - Unter den Inskribenten mit Wappen, die wohl sämtlich im Jahr 1598 mit Thomas Rorarius an der Universität von Ingolstadt eingeschrieben waren, finden sich z.B.: Hans u. Eino von Kolowrat; Georg, Christoph u. Hector von Wiesenthau; Tycho Langhe; Willibald Müllner von Zweiraden; Hans Michael u. Abrecht Ernst von Rechberg; Wilhelm Ludwig, Philipp Christoph u. Adolph Wilhelm Echter von Mespelbrunn; Hans von Brandt; Georg u. Johannes Philipp Hundt zu Lautterbach; Philipp von Helmstatt.
Besondere Bedeutung bekommt das Stammbuch durch die später eingetragene Sammlung von deutschen Spruchweisheiten, Rätseln und Derbheiten, z.B. "Durch Fisch- und Vogelfangen, ist manchem Studenten sein Kunst vergangen", "Ain Schreiber ohne List, Ain Paur ohn ein Mist, Ain Edelmann ohne geldt. Dat sind die verächtlichsten Leute auf der welt", "Richter, richt recht, Gott wais du bist nur ein khnecht. Richt nicht auf die erste Clag, Hör zuvor was der andere sagt ...", "Gottes Gnadt und gsunden Leib, Ein schweres Pferdt und ein Weib, Ungarisch geldt und guetten Wein, erfrischt das Junge Herze mein", "Wann ain Henne kräht vor ainem Hahn, und ain Weib regiert vor ainem Man, ain solche Henne soll man braten, ain böses Weib mit Prügeln beraten, Der Man soll sich auch halten eben, und zum zorn kein ursach geben", etc.
Schätzpreis
€ 2.000