LOGIN


 

Inhalt Katalog 161

Den Auftakt der 845 Losnummern umfassenden Auktion „Moderne und zeitgenössische Graphik  - Moderne Bücher“ bildet Paula Modersohn-Beckers Radierung mit Aquatinta "Gänsemagd" (5000 €).
Darauf folgen eine Tuschfederzeichnung mit "Pferdewagen in den Dünen" von Max Liebermann (1500 €), die Radierung „Straßenbild Klein Bellevuestraße“ in einem prachtvollen Zustandsdruck vor der Auflage von Lesser Ury (2500 €) und die Radierung "The Cataclysm"  von James Ensor (3000 €).

Ein ersten Höhepunkt stellt Lyonel Feiningers Holzschnitt auf Japan „Villa am Strande, 4“ aus dem Jahr 1921 dar (8000 €).
Den Anschluss bilden zahlreiche weitere Highlights der klassischen Moderne: von Hermann Max Pechstein können eine auf das Jahr 1934 datierte Tuschezeichnung „Fischerboote auf Leba“ (8000 €) und der Holzschnitt „Ruhende Kutter im Hafen“ (4500 €) angeboten werden.
Zwei im Jahr 1913 entstandene Holzschnitte „Sitzende am Wasser“ und „Müde“ von Erich Heckel sind jeweils mit 5000 € taxiert.
Für Emil Noldes in einer kleinen Auflage erschienene Farblithographie „Kirche und Schiff, Sonderburg“ werden 14.000 € erwartet. Laut den Aufzeichnungen des Künstlers sind 37 nummerierte Exemplare der Farblithographie entstanden - unseres trägt die Auflage-Nummer 35.

Von Marc Chagall kommt in 18 Losnummern mit Taxen von 400 bis 6000 ein größerer Bestand Druckgraphiken zum Aufruf. Hierunter treten die Farbradierung „Aleko“ (6000 €) und die Farblithographie „Notre Dame en gris“ (3500 €) hervor.
Zahlreiche Druckgraphiken können auch von Joan Miró angeboten werden: unter den 15 Losnummern seien nur beispielhaft die Farblithographien „Equilibre Sur L'Horizon“ von 1969 und „L’Entraineuse - Rouge“ aus dem selben Jahr (jeweils 3000 €) genannt.

Von HAP Grieshabers Holzschnitt „Anwalt“, im Jahr 1953 in Dunkelocker, Hellgrau und Schwarz gedruckt, sind lediglich 3 Exemplare und ein Probeabzug bekannt (6000 €).

Pablo Picasso ist mit mehreren herausragenden Arbeiten repräsentiert: mit den Lithographien „Le jeu du Taureau“ (7500 €) und „Jeune Femme“ von 1949 (4500 €), der Radierung „Le Cirque. Répétition“ aus ‚Suite Vollard‘ (8000 €) sowie den Lithographien „Jardins à Vallauris. 15.1.53 Paris“ und „Paysage à Vallauris Paris 14.1.53“ (jeweils 3000 €). Zudem werden zwei Keramiken Picassos angeboten: ein Henkelkrug „Pichet espagnol“ (5000 €) und eine Vase „Sujet Colombe“ (3000 €), beide in weißem Ton mit blauer und schwarzer Bemalung.

Weitere Höhepunkte der Auktion bilden Hans Arps 1964 in kleiner Auflage von nur 5 Exemplaren entstandene Bronze „Flamme-Toupie“(Kreiselflamme) (36.000 €) sowie seine Suite von 15 Farbholzschnitten auf Pergament „Le soleil recerclé“, Paris 1966 (15.000 €).  Die prachtvollen und seltenen Drucke liegen in ausgezeichneter, farbfrischer Erhaltung vor.

Neben der Bronze von Hans Arp lenkt eine weitere Skulptur die Aufmerksamkeit auf sich: die „Zick-Zack-Stele“ von Heinz Mack. Das 190 Meter hohe Unikat hat der Künstler im Jahr 1966  in Aluminium und Plexiglas ausgeführt (40.000 €).

Von dem Zero Künstler Otto Piene wird für eine großformatige Farbserigraphie „Blue eye blue“ ein Preis von 1500 € erwartet. Rupprecht Geiger ist unter anderem mit zwei Originalpigmentdrucken (jeweils 3000 €) vertreten.

Von Günther Uecker werden neben drei Prägedrucken (Taxen von 1500-2000 €) ein Aschebild aus dem Jahr 1989 (2400 €) sowie 5 großformatige Offsetdrucke aus „Meeresplantage - Fünf Tageszeiten“ (2000 €) angeboten.

Unter den Graphiken von Gerhard Richter stechen das „Seestück II“, in zwei Varianten, einmal auf schwarzem Fond und einmal auf weißem Fond als Probedruck ohne die Farbe Rot (jeweils 3000 €) sowie der Farboffsetdruck „Teydelandschaft“, unser Exemplar ebenfalls in der Farbvariante ohne Rot (3000 €), hervor.

Roy Lichtensteins Farbserigraphie „Red Barn“ von 1969 ist ein Highlight der zeitgenössischen Pop Art Graphik (12.000 €).
Daneben kommen von Andy Warhol die Farbserigraphie mit Offsetlithographie „Magazine and History“ (5000 €) sowie zwei farbig gefasste und glasierte Porzellanobjekte „So Sweet Sundae“ und „So Sweet Cake“ (jeweils 1500 €) zum Aufruf.

Zahlreiche Aquarelle und Arbeiten auf Papier bereichern das druckgraphische Angebot.
Darunter zwei Aquarelle von Carl Rüdell, welche eine „Prozession in Köln“ und das „Karnevalstreiben vor dem Kölner Dom“ darstellen (jeweils 2500 €), sowie eine Straßenszene in Bleistift mit Aquarell von Maurice Utrillo (4000 €).
Von Richard Seewald kann eine Landschaft in Öl auf Karton mit einem Schätzpreis von 6000 € offeriert werden. Von  Horst Antes kommen eine Zeichnung mit Figur mit weißer Blume in Bleistift, Farbstift und Gouache (2500 €) sowie zwei  Bleistiftzeichnungen (je 1000 €) zum Aufruf; von Emil Schumacher eine frühe Kohlezeichnung aus dem Jahr 1949 mit dem Titel „Sylt“ (6000 €).

Das graphische Angebot wird durch Bronzeplastiken ergänzt, dabei „Hilda, Hände auf dem Rücken“ und „Herteli“ von Otto Pankok (jeweils 3000 €), ein in kleiner Auflage von 6 Exemplaren erschienener „Gedrehter Torso XII“ von Waldemar Otto (3000 €), Bronzen von Rolf Szymanski (von 750-1500 €) und eine „Kleine Sitzende“ von Fritz Wotruba (1500 €).

Von Bernard Aubertin werden drei Werke mit Zündhölzern und Brandspuren mit dem Titel „Dessin de feu sur table rouge“ mit Taxen von 1000-3000 € aufgerufen. Ungewöhnliche Materialien sind auch Bestandteil der Werke von Lászlo Lakner, der ein Telefonbuch aus New York mit Öl und Sand überarbeitet hat (750 €).
Von Thomas Virnich können die Werke „2 Felsen“, aus Ton, Farbe, Bleistift, Mörtel und Kiefernholzkiste (3200 €) sowie der zweiteilige „Baumstumpf“ aus Blei und Holz (2200 €) angeboten werden. Einen optischen Kontrast zu den Werken aus organischen Materialien stellen hingegen Adolf Luthers Spiegelobjekt von 1969 (2000 €) und Paul Schwers „Red Bao“ (2012) dar, ein durch Hitze verformtes Plexiglasobjekt (1800 €).

 

Unter den Büchern im Katalog 161 verdienen zwei französische illustrierte Klassikerausgaben ganz besondere Aufmerksamkeit:
Eines der bedeutendsten Illustrationswerke von Pierre Bonnard ist der 1902 bei Vollard erschienene Liebes- und Hirtenroman des Longus „Les Pastorales ou Daphnis et Chloé“. Das meisterhaft in Maroquin gebundene Werk ist mit 155 Lithographien illustriert. Der vorliegende Band ist getrüffelt mit einer Vorzeichnung Bonnards in Bleistift, die offensichtlich ein frühes Stadium einer der Illustrationen repräsentiert (7000 €).
Ein sogar mit drei Entwurfszeichnungen getrüffeltes Exemplar kann mit dem letzten von Aristide Maillol illustrierten Buch angeboten werden, den „Géorgiques“ von Vergil, einer Fortführung der bereits 1926 auf der Cranach-Presse erschienenen Eclogen. Maillol arbeitete bis 1943 an den Holzstöcken, das Werk konnte allerdings erst 1950 nach dem Krieg erscheinen. Zum Holzschnitt ‚Orphée aux enfers‘ mit der Darstellung von Orpheus und Eurydike sind hier drei verschiedene monogrammierte Bleistiftentwürfe von Maillol eingebunden. Der in grünes Maroquin von Lévêque eingebundene Band ist mit 2000 € taxiert.

Zur ersten Dada-Zusammenkunft in den Niederlanden am 10. Januar 1923 in Den Haag schufen Kurt Schwitters und Theo van Duisberg ein bemerkenswertes Programmplakat mit dem Titel „Kleine Dada Soirée“. Ein Exemplar dieses Dada-Klassikers ist mit 4000 € taxiert.

Eines von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe von Wassily Kandinskys künstlerischen Rückblicken, 1971 unter dem Titel „Regards sur le passé“ ins Französische übertragen, ist mit 4500 € taxiert. Die Ausgabe enthält 10 Holzschnitte der 1907-1912 erschienenen Edition 'Klänge', abgezogen von den Originaldruckstöcken aus dem Besitz von Nina Kandinsky, darüber hinaus eine Suite der Holzschnitte auf Japan.
Mit 6 signierten Radierungen von Markus Lüpertz ist die 30 Exemplare umfassende Vorzugsausgabe der Lüpertz-Monografie von Giovanni Caradente (Mailand 1994) versehen (2000 €).
Die madagassischen Gedichte von Jean Paulhan unter dem Titel „Les Hain-Teny“ sind 1956 von André Masson mit farbkräftigen, in einem aufwendigen Prozess hergestellten Aquatinta-Radierungen versehen worden. Einem der 100 Exemplare ist eine ‚Suite des hors texte‘ auf speziellem grobfaserigen Papier beigefügt (3000 €).

Die seltene Mappenausgabe von René Chars „Flux de l’aimant“ mit 16 num. und monogrammierten Kaltnadelradierungen von Joan Miró enthält neben der Umschlag- und Frontispizradierung fünf Kaltnadelradierungen, die jeweils zweimal in farbiger Aquatinta variiert werden. Eines von 75 Exemplaren des 1964 erschienenen Werks ist mit 8000 € geschätzt.

Unter dem Titel „Abstract Expressionism“ publizierte die New Yorker Tiger Press eine Folge von vier signierten Bänden verschiedener Autoren und Künstler wie John Mitchell, Michael Goldberg, Alfred Leslie und Grace Hartigan mit jeweils 5 OrFarbserigraphien (4000 €).
Muttermord in der Diamantwüste“ lautet der Titel einer 1986 in Zürich erschienenen Ausgabe, die in Zusammenarbeit von Günther Uecker, Hubert Neuerburg und Rolf Schroeter entstand. Die Kassette in einer Vorzugsausgabe von 100 Exemplaren enthält u.a. zwei signierte Arbeiten von Uecker.

 
Mack s
Heinz Mack
Zick-Zack-Stele. 1966

Aluminium und Plexiglas. Unikat. 190 x 28 x 9 cm (Fuß 40 x 28 x 1,5 cm).