Los
1251
Kategorie
Alte Drucke bis 1600
Biblia germanica inferiori. - Biblia dudesch dat erste deel. Teil 1 v. 2. [Halberstadt: Lorenz Stuchs 1522.] 39,8 x 27,3 cm.
285 Bll. (st. 286; ohne das letzte w. Bl.). Mit Renaissance-Titeleinfassung und 4 weiteren Holzschnitten des Meisters CD, teils dat. 1520, nämlich Hieronymus im Gehäus (11x wdh.), Erschaffung Evas, Sündenfall, figürl. Wappenholzschnitt als Druckermarke am Schluss, sowie 92 Holzschnitten aus den Kölner Bibeln von ca. 1478 (1 dplt. verwendet). Zahlr. Hz.-Initialen. Zweispaltiger Satz zu 54 Zeilen.
Späterer Holzdeckelband auf sechs Bünden mit Kalbsldr.-Rücken und hs. Rs.
(Rücken stark berieben mit kl. Bezugsdefekten. Das Titelblatt und Blatt a1 offenbar aus einem anderen Exemplar oder als Faksimile auf altem Papier ergänzt. Bl. a7 lose. Zu Anfang ein Bl. im unteren Rand verstärkt. Besonders zum Schluss hin einige Bll. mit Feuchtigkeitsspuren im unteren Rand; einige kleinere Randein- oder ausrisse. Einige Bll. mit teils stärkeren Fingerspuren an den Griffecken. Einige Wurmlöcher, überwiegend im w. Rand, im Satzspiegel ein durch die ersten zwei Drittel des Buchblockes durchgehender Wurmgang, zum Schluss hin ein größerer Wurmgang im oberen Rand, das letzte vorhandene Blatt mit stärken Randmängeln.)
VD16 B 2839 (gibt irrig für den 1. Teil 287 Bll. an). Borchling/Claußen 704. Eichenberger/Wendland S. 143 ff. Bodemann, Bibeln. Druck Nr. 14.0.q. (KdiH). - Der erste Teil der zweibändigen Halberstädter Bibel von 1522, der letzten vorlutherischen (nieder)deutschen Bibelausgabe.
Der vorliegende erste Teil enthält die Bücher Genesis bis Psalter. - Der Sohn des Nürnberger Druckers Georg Stuchs, Lorenz Stuchs stellte in Halberstadt im Haus seines Geldgebers Ludwig Trutebul von 1519 bis 1523 etwa 20 Drucke her. Seine 1522 erschienene niederdeutsche Bibel wurde zu einem wirtschaftlichen Fiasko, da Luther noch im gleichen Jahr in Wittenberg sein Neues Testament veröffentlichte. Gegen die hochdeutsche Konkurrenz hatte die niederdeutsche Fassung aus Halberstadt kaum eine Chance. Nur relativ wenige Exemplare konnten abgesetzt werde. - Das mag ein Grund sein, warum die Halberstädter Bibel zu den seltensten und am wenigsten bekannten vorlutherischen deutschen Bibeln gehört.
Über Geschäftsverbindungen zum Nürnberger Drucker Anton Koberger gelangte Lorenz Stuchs an die Druckstöcke der Kölner Bibel. Insgesamt verwendete Stuchs für die beiden Teile seiner Bibel 112 der Kölner Holzschnitte. Wenige Druckstöcke waren nicht mehr druckfähig oder verlorengegangen. Ergänzt hat Stuchs aus diesem Bestand drei bisher nicht verwendete Stöcke. Der Halberstädter Holzschneider Conrad Drake (monogr. CD) fertigte die Titelrahmen sowie die Wappen-Druckermarke, in den Illustrationen ergänzte er die Erschaffung Evas und den Sündenfall mit Vertreibung aus dem Paradies sowie den Holzschnitt mit Hieronymus im Gehäus, der jeweils wiederholt zum Beginn der Bücher erscheint.
Als Basis der Texte diente die Lübecker Bibel, das Psalterium stammt aus der Kölner Bibel. Große Teile des Alten Testaments sind selbständig erarbeitet, wobei vielfach die Sprachgewandtheit dieser Ausgabe hervorgehoben wird.
Ein äußerst seltener wertvoller Druck, der trotz der angegebenen Mängel insgesamt in einem sehr guten Zustand vorliegt.
285 Bll. (st. 286; ohne das letzte w. Bl.). Mit Renaissance-Titeleinfassung und 4 weiteren Holzschnitten des Meisters CD, teils dat. 1520, nämlich Hieronymus im Gehäus (11x wdh.), Erschaffung Evas, Sündenfall, figürl. Wappenholzschnitt als Druckermarke am Schluss, sowie 92 Holzschnitten aus den Kölner Bibeln von ca. 1478 (1 dplt. verwendet). Zahlr. Hz.-Initialen. Zweispaltiger Satz zu 54 Zeilen.
Späterer Holzdeckelband auf sechs Bünden mit Kalbsldr.-Rücken und hs. Rs.
(Rücken stark berieben mit kl. Bezugsdefekten. Das Titelblatt und Blatt a1 offenbar aus einem anderen Exemplar oder als Faksimile auf altem Papier ergänzt. Bl. a7 lose. Zu Anfang ein Bl. im unteren Rand verstärkt. Besonders zum Schluss hin einige Bll. mit Feuchtigkeitsspuren im unteren Rand; einige kleinere Randein- oder ausrisse. Einige Bll. mit teils stärkeren Fingerspuren an den Griffecken. Einige Wurmlöcher, überwiegend im w. Rand, im Satzspiegel ein durch die ersten zwei Drittel des Buchblockes durchgehender Wurmgang, zum Schluss hin ein größerer Wurmgang im oberen Rand, das letzte vorhandene Blatt mit stärken Randmängeln.)
VD16 B 2839 (gibt irrig für den 1. Teil 287 Bll. an). Borchling/Claußen 704. Eichenberger/Wendland S. 143 ff. Bodemann, Bibeln. Druck Nr. 14.0.q. (KdiH). - Der erste Teil der zweibändigen Halberstädter Bibel von 1522, der letzten vorlutherischen (nieder)deutschen Bibelausgabe.
Der vorliegende erste Teil enthält die Bücher Genesis bis Psalter. - Der Sohn des Nürnberger Druckers Georg Stuchs, Lorenz Stuchs stellte in Halberstadt im Haus seines Geldgebers Ludwig Trutebul von 1519 bis 1523 etwa 20 Drucke her. Seine 1522 erschienene niederdeutsche Bibel wurde zu einem wirtschaftlichen Fiasko, da Luther noch im gleichen Jahr in Wittenberg sein Neues Testament veröffentlichte. Gegen die hochdeutsche Konkurrenz hatte die niederdeutsche Fassung aus Halberstadt kaum eine Chance. Nur relativ wenige Exemplare konnten abgesetzt werde. - Das mag ein Grund sein, warum die Halberstädter Bibel zu den seltensten und am wenigsten bekannten vorlutherischen deutschen Bibeln gehört.
Über Geschäftsverbindungen zum Nürnberger Drucker Anton Koberger gelangte Lorenz Stuchs an die Druckstöcke der Kölner Bibel. Insgesamt verwendete Stuchs für die beiden Teile seiner Bibel 112 der Kölner Holzschnitte. Wenige Druckstöcke waren nicht mehr druckfähig oder verlorengegangen. Ergänzt hat Stuchs aus diesem Bestand drei bisher nicht verwendete Stöcke. Der Halberstädter Holzschneider Conrad Drake (monogr. CD) fertigte die Titelrahmen sowie die Wappen-Druckermarke, in den Illustrationen ergänzte er die Erschaffung Evas und den Sündenfall mit Vertreibung aus dem Paradies sowie den Holzschnitt mit Hieronymus im Gehäus, der jeweils wiederholt zum Beginn der Bücher erscheint.
Als Basis der Texte diente die Lübecker Bibel, das Psalterium stammt aus der Kölner Bibel. Große Teile des Alten Testaments sind selbständig erarbeitet, wobei vielfach die Sprachgewandtheit dieser Ausgabe hervorgehoben wird.
Ein äußerst seltener wertvoller Druck, der trotz der angegebenen Mängel insgesamt in einem sehr guten Zustand vorliegt.
Schätzpreis
€ 12.000
Zuschlag
€ 20.000